Variationen II über Qi Gong - Gehen

Inhaltsübersicht:

Vorbemerkung

Der Beweggrund für diese Arbeit besteht darin, Qi-Gong – Gehen in verschiedenen Variationen mehr Übenden als einen begehbaren Weg näher zu bringen.

Ich greife die Idee auf, aus meinem Kurleiterin-Text einen kleinen „ Fortsetzungsroman“ zu schreiben, weshalb ich einige Teilaspekte über das „Stehen „ wieder aufnehmen und ergänzen möchte, nach meiner Vorgehensweise: Das Gehen setzt das Stehen voraus.

Frei nach dem Motto“ Man bleibt ja nicht stehen.“

Im Anhang des Textes ist eine die Quellenangaben ergänzende Literarturliste für interessierte Qi-Gong-Leser angefügt.

 

Einleitung

Qi Gong im Gehen, bzw. das sog.“ Neue Qi Gong“-Gehen geht zunächst auf Frau Guo Lin zurück und wird auch ein zentraler Aspekt der folgenden Ausführungen sein.

Meditatives Gehen oder Qi Gong im Gehen kann noch vieles andere mehr bedeuten, was ich aufzeigen möchte.

Es ist verbunden mit den Gedanken

- Der Meditation

- Der Atmung

- Der Erdung

- Der Heilung, Selbst-Heilung, Reinigung im allgemeinen bei uns allen, egal ob gesund oder erkrankt.

Nicht nur mit der Unterstützung zur Heilung im Sinne einer Selbstheilung bei Erkrankungen, sondern als „ Lebenspflege“, yangsheng nach Jiao Guorui.

Von Himmel und Erde laß dich

Zu allen Zeiten geleiten

Laß Yin und Yang dein Handeln

Bereiten, begleiten

Das Dao als Bewegung und Ruhe

Sei all deinen Sphären zugegen

Dann gelingt dir das, was man nennt:

„Das Leben nähren und pflegen“                           (Prof. Jiao Guorui) (1)

Eigentlich möchte ich den oft angewandten Begriff der „Prophylaxe“ erweitern zu Lebenspflege. Prophylaxe braucht nicht erst zu beginnen, wenn Symptome auftauchen oder sich eine Erkrankung gar zu manifestieren beginnt, so wie z.B. das Guo-Lin-Qi Gong Anwendung findet. Wenn wir als Qi-Gong Praktizierende des öfteren am Tage bewußt tief ein-und ausatmen, bevor wir den nächsten Schritt tun, dann g e h e n wir beschwingter durchs Leben. Qi ist Energie gleich Schwingung.

Und wenn wir vor diesem Schritt mit einer bewußten Atmung S t e h e n, fühlen wir uns leichter, der Bewegungsapparat tut nicht weh.

Hierzu sagt uns Thich Nhat Hanh mehr, ein großer Achtsamkeitslehrer aus Vietnam, und die chinesische Künstlerin Guo Lin.

 

Kapitel 1             Übergang vom Stehen zum Gehen

In meiner 1. Hausarbeit schrieb ich, das in der Entwicklung des Menschen von früh an der Stand die Voraussetzung für das Gehen bildet. An dieser Stelle weise ich gern noch einmal darauf hin, weil das bewegte Stehen im Grunde genommen auch die Vorbereitung für Qi Gong-Gehen sein sollte.

Es wird öfter so sein, daß Menschen Qi Gong im Gehen lernen möchten, dies aus einer Motivation heraus tun, ohne vorher andere Formen praktiziert zu haben. Wenn auch das Stehen zumal bei Anfänger/innen nicht allzu beliebt zu sein scheint, müßte man sie in dieser Situation schon mit dem bewegten Stehen vertraut machen. Dies braucht nicht so lange zu dauern- eine Viertelstunde etwa bei der 1. Übungseinheit- um dann zu anderen leichten Vorübungen überzugehen. (2)

1.1 Wie forme ich den Schritt

Wir stehen im Qi Gong-Stand, die Füße parallel im ca. hüftbreiten Abstand- nicht zu weit, damit es kein Matrosengang wird. Die Arme hängen erst einmal locker herab und schwingen bei jedem Schritt natürlich mit.

Jetzt heben wir einen Fuß und rollen langsam, vorsichtig, wie wenn ein Kind eine Knallerbse zertreten will, ab und landen auf dem Vorfuß mit Nachdruck.

Schon haben wir yongchuan, sprudelnde Quelle ( Niere 1 ) aktiviert. Der ganze Fuß haftet am Boden mit dem Gewicht auf dem Bein, damit sich nunmehr die andere Ferse heben kann und wir mit einem eher kleinen Schritt vorwärts kommen. Man kann sich die Schienen einer Miniatureisenbahn vorstellen, damit wir schön gerade und ausgewogen gehen. Der Blick ist zunächst einige Meter vor uns auf die Erde, die wir beschreiten, gerichtet – wenn wir dann richtig im Gehen sind, kann er wieder weiter in die Ferne schweifen, ohne etwas zu fokussieren. Nun können die Arme schon mit pendeln, immer zu der Seite, wo der Fuß den Schritt setzt.

1.2             Beim Gehen den Atem mitnehmen

Noch im Stehen atmen wir 1x tief ein, heben den Fuß und mit dem Aufsetzen auf die Erde atmen wir tief aus. Der andere Fuß hebt sich beim Einatmen, kommt auf mit dem Ausatmen. Jetzt merken wir, dass man vor jedem Schritt ganz kurz innehalten muss, um mit der Atmung in Ruhe auszukommen.

L a n g s a m ! Minimale Zeitlupe.

Ich schlage vor, beim Atmen zu zählen. Dies soll nicht heißen, daß wir in dem Zeitabschnitt, in dem wir das Gehen ausüben, die Anzahl der Atemzüge abzählen. Vielmehr können wir in Gedanken bei der Einatmung denken: „ 1, 2… ( vielleicht bis 3 ) und bei der Ausatmung bis zum Aufsetzen des Fußes „ 3, 4 (evtl. 5...), z.B., jede/r nach ihrem/seinem Vermögen. Wem die Zahlen zu eintönig sind, kann auch ein phantasievolles, mehrsilbiges Wort wählen. Mehr dazu sagt uns Thich Nhat Hanh, ein Meister des Gehens, weiter vorne in diesem Text.

Zusätzlich lassen sich die Arme gut zu Hilfe nehmen. Beim Einatmen-zählen zieht man die Yang- Hände ( Handflächen zeigen nach oben ) leicht nach oben bis max. vor Brusthöhe und zum Ausatmen-Zählen wendet man die Handflächen zum Erdboden und lässt sie sachte sinken bis ca. Hüfthöhe.

Zu beachten wäre noch, das unser Gang nicht wie eine Art „ Stolzieren“ aussieht, vielmehr entspricht die Bewegung der Devise: w e i c h – w e i t – r u n d.

Hin und wieder den Blick schweifen lassen, hilft, keinen steifen Hals zu bekommen.

Wenn die Umgebung einigermaßen ruhig ist und das Wetter mitspielt, kann das jetzt schon recht angenehm sein, das Qi fließt schön durch den Körper in die Erde und zurück und wir schwingen bald mit der natürlichen Umgebung oder/und dem/r Partner/in mit.

Bis hierhin wollte ich erst einmal eine Grundlage für das Qi Gong im Gehen schaffen, die es im Folgenden zu erweitern und mit verschiedenen Aspekten zu verfeinern gilt. Zuvor jedoch stelle ich eine spielerische Variante vor, die sich auch ohne jedweden geistigen Ballast ausführen lässt. Der Ablauf ist Sportler/innen geläufig, ich habe sie als TaiJi-Vorübung kennengelernt, Kinder mögen diese Art. Die Variante heißtt:

1.3             Das Kind spielt mit dem Ball

Die Ausgangsposition ist der hüftbreite Qi-Gong Stand mit den Händen auf den Nieren. Jetzt hebt sich langsam der linke Fuß, die Ferse wieder zuerst und dabei löst sich zeitgleich die rechte Hand von der Niere und wird nach vorne diagonal über das linke Knie geführt- als wenn in der Vorstellung die Hand das Knie an einem unsichtbaren Faden leicht in die Höhe hebt. Nun schwebt der Fuß locker über dem Boden und wird leicht mit der Ferse zuerst abrollend abgesetzt, der Arm verschwindet nach hinten zurück zur Niere. In diesem Moment stehen wir mit dem linken Fuß in einem kleinen Schritt vorwärts- einen kleinen Augenblick innehalten – ausatmen. Hierauf folgt die komplementäre Bewegung mit der linken Hand zum sich hebenden rechten Knie. Schließlich stehen wir diesmal mit dem rechten Fuß einen Schritt vorwärts u.s.w. Die Nieren sollten möglichst mit den Handflächen bedeckt werden: Laogong , Palast der Arbeit ( Pericard 8) auf Shen shu ( Blase 23). Die Hände können aber auch statt der „Nierenpflege“ vor dem Körper locker mitschwingen. Dies war die „Basketballer“-Variante.

Wem ein anderes Bild für die eigene Vorstellung gefällt: die Übung ist auch unter dem Namen „ Der Mönch/ die Nonne schreitet durch den Garten“ bekannt. Ausführung ist die gleiche, im Idealfall befinden  wir uns ja schon in einem Garten, Park oder in der freien Landschaft. Nur betonen wir bei letzterer in der Vorstellung die meditative Versunkenheit, bei ersterer das Spielerische.

 

Kap. 2        Meditatives Gehen nach Thich Nhat Hanh

„Gehen und Stehen setzt das Werk Buddhas fort“ (3)

Thich Nhat Hanh ( fortan T.N.H.) ist ein buddhistischer Meditations – und Achtsamkeitslehrer aus Vietnam, der heute in Frankreich lebt. Vor dem Hintergrund der leidvollen Geschichte seines Herkunftslandes initiierte er eine Friedensbewegung und damit verbunden die Meditation für den Weltfrieden und seine Art der Gehmeditation. Er wurde bekannt durch eine Vielzahl von Publikationen. Ein kleines, feines Brevier trägt den Titel:

„ Der Geruch nach frischem Gras“, welches eine Anleitung zur Gehmeditation beinhaltet. Die folgenden Ausführungen entnehme ich weitgehend dieser Schrift, weil sie m.E. wertvolle Gedanken enthält, die das Qi Gong – Gehen bereichert und füge eigene Ideen hinzu.

Am Anfang schreibt T.N.H., was ich auch schon hervorhob: Als Kind machen wir die ersten wackligen Schritte, so wie auch als erwachsene Anfänger/innen des Qi Gong - Gehens bzw. der Gehmeditation. Oft können wir unsere Wege (Lebenswege) nicht bewußt wahrnehmen, weil wir nicht entspannt sind. Dazu bringt uns Übung, die uns in die Lage versetzt, auf dieser Erde friedvoll zu gehen.

Wie gesagt, die Umgebung sollte ruhig sein und wir sollten unsere Schritte

v e r l a n g s a m e n .

Bevor wir losgehen, stellen wir uns während des bewegten Stehens vor, wie frischer Tau über den Scheitelpunkt Bai Hui in unseren Körper fließt und uns reinigt und wenn wir uns ein wenig schütteln oder ganz sanft vor- und zurückpendeln, schütteln wir all die kleinen Kümmernisse wie Tropfen ab.

T.N.H.: „ Ein frischer Windhauch steigt auf von jedem Schritt.“ Es scheint mir eine wirksame, heilsame Vorstellung im Geist zu sein, daß die Erde unser „trübes Qi“ ( nach Liu Yafei) aufnimmt und wenn wir den Fuß vom Boden heben, frisches Qi frei strömt. Eine andere Vorstellung von mir ist, dass wir mit dem Schritt auf ein kleines Loch in einem Gartenschlauch treten, wie es bei der Tröpfchenbewässerung genutzt wird, und aus dem Loch frisches Qi quillt.

Wassertropfen oder Windhauch. An noch etwas erinnert uns T.N.H.: Bitte, das kleine Lächeln nicht vergessen! Und nun noch: Bewusst atmen. Und daran denken: „Der Weise atmet durch die Füße.“

Lächeln, ruhige Gedanken, ausgeglichene Gefühle, den Schritt setzen, aufrichten, sinken - „sind Perlen, der Atem die Schnur, die sie verbindet.“ (4)

Mit achtsamem Atmen nach T.N.H. habe ich etwas bestätigt bekommen, was ich mir, wie oben erwähnt, so selbst überlegt hatte :

Die Methode des Zählens, sie vereint Atmung und Gehen. Er erklärt: „… wir zählen die Schritte … wir messen die Länge der Atemzüge anhand der Schritte.“

Nach meiner Erfahrung ist man nach einer Weile so mit dem Zählen, Atmen, Lächeln, den Schritten, Füßen und der Erde beschäftigt, daß andere Gedanken wegziehen wie Wolken. Die Einspitzigkeit der Gedanken tritt ein. Man muß nicht die Atmung künstlich ausdehnen, doch sollte Schritt- und Atemzug zusammenpassen. Zum Beispiel 2 Schritte zum Einatmen, 2 Schritte zum Ausatmen, ggf. etwas schneller oder langsamer gehen. Meine Erfahrung war bisher, daß ich gerne etwas länger ausatmete. T.N.H. meint, dies sei bei Anfängern der Fall. Hier mag er recht haben, denn jetzt, in diesen Tagen während ich die Hausarbeit schreibe und dafür noch einmal alles in der Praxis übe, ist mir aufgefallen, daß ich wieder in den gleichmäßigen Atemrhythmus verfalle, der mir angenehmer erscheint. Er meint auch, daß der Rhythmus 2 zu 3 (oder 4 zu 6) bei langsamem Gehen die Lungen erfrischt und der Mensch sich wohl fühlt. Da bleibt man doch gerne Anfänger/in. Es kann nämlich mehr vebrauchte Luft, CO 2, ausgeatmet werden und mehr Sauerstoff aufgenommen werden. Hier wird bereits das Prinzip wirksam, welches wir beim Guo Lin Neues Qi Gong kennenlernen werden.

T.N.H. schlägt vor, einige Minuten mit gleich langer Ein- und Ausatmung zu gehen, um anschließend einmal die verlängerte Ausatmung auszuprobieren und zum für dich normalen Rhythmus zurückzukehren. Ich persönlich habe wie gesagt sehr positive Erfahrungen mit dem längeren Ausatmen gemacht. Ich fühle mich frisch und bin ruhig und entspannt. Ich weiß, daß mit mehr frischem Sauerstoff das Blut besser gereinigt wird. Manch einer mag vielleicht lieber länger einatmen. Doch dies sollte, wie T.N.H. betont, nicht allzu lange stattfinden, nur einige Atemzüge, dann wieder gleichmäßig.

Für T.N.H. grenzt unsere Fähigkeit auf der Erde zu gehen an ein Wunder. Im Sinne des Qi Gong möchte ich die Übung des Gehens dem Element Erde zuordnen. Im Zusammenhang mit dem Qi Gong Gehen ist es sehr schön, sich mit der Thematik unserer Mutter Erde und den Bäumen zu beschäftigen.

„Bäume sind die Bemühungen der Erde mit dem Himmel zu sprechen.“ (Rabindranath Tagore)

Worte, Mantren, Heilsätze

Wenn uns die Zählmethode klar geworden ist, können wir gerne, um zur Einspitzigkeit der Gedanken zu kommen, Worte finden, die zum Atemrhythmus passen. Dies ist eine gute Idee, hier von T.N.H., doch eigentlich kommt jeder von selbst einmal auf so eine Idee – zum Beispiel beim Spazieren gehen in der freien Natur. Besonders Kindern gefällt das. Zum Beispiel

Lo – tus – blu – me

grü – ne – Wie – se

wei – sse – Wol – ke

Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Silbenanzahl und Atemzüge sollen übereinstimmen.

Es folgen einige Übungen mit Heilsätzen. Selbstverständlich kann jede/er eigene Heilsätze hernehmen, auch beispielsweise christliche. Hierzu gebe ich zwei Literaturhinweise.(6) Einer davon bezieht sich auf sogenannte Mentalfeldtechniken, die im Übrigen generell als Ergänzungen für die Qi Gong Praxis empfehlenswert sind, zum Beispiel Klopfakkupressur verbunden mit Heilsätzen.

Lesen wir nun ein paar Zeilen im Tao Te King, dem Schlüsseltext des Taoismus von Laotse, Kapitel 25

„Der Mensch richtet sich nach der Erde

Die Erde richtet sich nach dem Himmel

Der Himmel richtet sich nach dem Sinn (hier: dem Weg)

Der Sinn (Weg) richtet sich nach sich selbst.“ (5)

icon variationen2 1

 

 

So können wir uns beim Gehen unserem Atem anvertrauen und so vor-gehen:

Einatmen – Arme vor der Brust ausbreiten, Handflächen zeigen nach oben

  „Ich öffne mich dem Himmel“

Ausatmen – die Arme neben oder vor dem Körper sinken lassen, Handflächen zeigen nach unten

  „Ich öffne mich der Erde“

Innehalten – Hände auf unteres Dan Tian

  „Ich bin bei mir“

Mehrere Male im eigenen Rhythmus gehen!

Oder:

Einatmen – Tai Ji Ball formen, Arme vor der Brust im Bogen heranholen (Erde umarmen oder den Bären, wie bei der dreifachen Gestalt)

  „Ich nehme an …“ (die Erde, mich selbst, die Umwelt, das Leben …)

Ausatmen – Arme sinken, Handflächen nach unten (leichte Anspannung in den Handgelenken wie bei Ursprung des Lichts)

  „Ich lasse los“ oder „Ich befreie mich“

Atempause – einen Moment still verharren, Arme hängen oder Hände auf Dan Tian

  „Ich halte ein (ich halte aus)“, „Ich bin bei mir“

Je nach Wunsch kann die Atempause zwischendurch oder im Anschluss gemacht werden, frei nach dem Prinzip der Yin/ Yang Übungen von Liu Yafei.

Bei den Übungen von Liu Yafei bedeutet Yin-Atmung (weiche Methode):

in der bewegten Übung Ein – Aus – Pause. Dadurch wird die Ausatmung besonders betont. Bei der Pause halten Körper und Atem einen Augenblick inne.

Yang-Atmung (harte Methode) bedeutet:

In der bewegten Übung Ein – Pause – Aus. Die Einatmung wird extra betont. Der Ministillstand erfolgt in der Bewegung nach der Einatmung. Nach der Atempause ausatmen.

In diesem Text ist viel vom Atmen die Rede. Die Übungen sind von mir gedacht als Übungen im langsamen behutsamen Gehen. Sie sind aber ebenso gut für bewegtes Stehen geeignet. Sicherlich gegebenenfalls auch im Sitzen zu gestalten. Hierzu Folgendes:

ich beschäftige mich bevorzugt mit dem bewegten Stehen und Gehen, will damit jedoch nicht sagen, daß Übungen im Sitzen nicht auch wertvoll wären oder gar nur Personen mit körperlichen Einschränkungen oder alten Menschen vorbehalten seien. Jeder Mensch muß auch sitzen, oder nicht ? Das kleine Kind in seiner Entwicklung setzt sich zuerst, dann steht es auf, dann geht es. Dies gilt auch im Qi Gong!

Noch mal dazu Thich Nhat Hanh aus buddhistischer Sicht:

„Wenn ein Künstler ein Bild malt, das den Buddha darstellt wie er auf einem Lotus sitzt, … möchte er zeigen, daß der Buddha in Bewußtheit und Frieden sitzt. Jeder von uns setzt sich viele Male am Tag hin. Aber nur wenige von uns können so friedvoll sitzen wie ein Buddha. … Viele sitzen wie auf Kohlen; kaum daß wir sitzen, denken wir schon wieder an etwas anderes und springen auf. … Wir lernen achtsam … zu sitzen. Dasselbe gilt für das Gehen. Gewöhnlich ist der Neugeborene Buddha dargestellt wie er sieben Schritte macht. Bei jedem Schritt erblüht eine Lotusblume aus dem Abdruck, den sein Schritt auf der Erde hinterlassen hat.“ (7)

Weiter oben habe ich zitiert: „Ein frischer Windhauch steigt auf von jedem Schritt.“

Lotusblume und Windhauch oder frisches Qi aus der Erde aufnehmen bedeutet zusammengefasst, Gehmeditation oder Qi Gong Gehen ist ein Leben in Achtsamkeit mit sich selbst und der Erde. Noch einmal, In der Sprache des Qi Gong, „das Leben nähren und pflegen“.

Der Vollständigkeit halber möchte in diesem Teil des Textes noch erwähnen, daß es bei thailändischen Mönchen eine ausgeprägte Schule des meditativen Gehens gibt. Man könnte dies mit Qi Gong Gehen fast gleich setzen. Weil beide Vorgehensweisen den Nutzen in der Gesunderhaltung (Atem), der Stärkung und Ausdauer (Gehen) und der Konzentration (Achtsamkeit) sehen. Diese Leute legen lange Strecken zurück. Siehe hierzu das Büchlein „Walking Meditation“. (8)

 

icon variationen2 2 

 

 

Kapitel 3             Guo Lin – Neues Qi Gong

Gehen nach Frau Guo Lin ist auch ein Kapitel für sich.

Ganz allgemein wirken beim Qi Gong die zwei polaren Kräfte von Yin und Yang.

Jeder Qi Gong Übung wohnt eine Transformation von Qi inne.

Außerdem ist jede Qi Gong Übung eine Meditation in Bewegung.

Die Besonderheit des Guo Lin Qi Gong im Gehen, auch Neues Qi Gong genannt, besteht darin, daß ihm ein besonderer medizinisch-therapeutischer Wert und Nutzen zugeschrieben wird. Diesen Wert haben im Prinzip alle anderen Qi Gong Übungen auch, insbesondere dann, wenn sie entsprechend einer chinesischen Anamnese und Diagnose gezielt und gegebenenfalls oft wiederholt ausgeübt werden. (9) Doch der therapeutische Aspekt steht im allgemeinen nicht so im Vordergrund wie bei dem Guo Lin Qi Gong, welches für Tumorerkrankte oder an Multipler Sklerose Erkrankter und bei anderen ernsten Erkrankungen Anwendung findet. Auch dies aufgrund einer westlichen kombiniert mit chinesischer Differentialdiagnose.

Frau Guo Lin, selber in jungen Jahren von einem Tumor betroffen, war eine Kunstmalerin. Sie besann sich auf die althergebrachten Kenntnisse des Qi Gong ihrer Familienangehörigen. Wie manch anderer Arzt – genannt wird (10) neben Frau Guo Lin Herr Dr. Liu Guizheng – begannen sie nach Jahren der Auszehrung der chinesischen Gesellschaft und dem Brachliegen der Gesundheitsversorgung im Zuge der enstehenden Volksrepublik ab 1949 Qi Gong als besondere Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin wiederzubeleben, zu erproben und weiterzuentwickeln. Seit 1950 gibt es das erste staatliche Hospital für Qi Gong in Beidaihe, Provinz Hebei. (11) Ab 1971 wird das Neue Qi Gong in China gefördert. Aus dem eben erläuterten historischen Umstand ergibt sich ein chinesisches Charakteristikum, darin sind sich auch die chinesischen Experten einig. Die Behandlungsmethode wird in Gruppen und im Freien durchgeführt, was sich im Westen eher schwierig durchsetzen wird. In jedem Fall handelt es sich um einen alten Schatz, der gehoben wurde. In dem zitierten Buch schreibt Frau Guo Lin: „Mit Moral (gemeint ist Lebenspflege) und Sport (gemeint ist Bewegung) helfen wir uns weiter.“

Wie den Weg gehen ?

Im Rahmen dieser Hausarbeit kann ich im Grunde genommen nur eine kursorische Einführung in das Kernstück des Guo Lin Neues Qi Gong geben, nämlich das Gehen mit Qi– und Windatmung. Wie andere Lehrsysteme ist auch dieses komplex. Es beginnt auf der rein körperlichen Ebene mit einer Diagnose über das betroffene Organ. Daraus folgt eine Lebensumstellung bezüglich der Ernährung, der Achtsamkeit auf das eigene Umfeld, auf die Familie und die eigene Person, eine ausgewählte Behandlung, die nunmehr mit Qi Gong Gehen unterstützt wird und so zur Heilung führt. Schließlich gilt es beim Kernbestandteil dem Gehen so viele detaillierte, individuell zugeschnittene Aspekte zu berücksichtigen, daß man hier noch eine kleine Zusatzausbildung benötigt. Dann kann ich als Qi Gong Lehrerin im Dialog mit dem Klienten und seinem Arzt die Übungen beginnen.

3.1             Dao Yin Yi – Die Vorstellung des inneren Weges

Dies ist die erste Stufe vom Neuen Qi Gong. Wir sollten stehen und mit dem Stillen Qi Gong den Weg nach innen gehen. Dies kann der „Kleine Kreislauf“ sein. Zu der ersten Ebene gehört auch An Mo Dao Yin, das sind Selbstmassagen und Klopfen.

Bei den weiteren Vorbereitungen handelt es sich um die Qi Atmung, das Schließen der Elsterbrücke sowie das Öffnen und Schließen.

Guo Lin spricht von „Tu Yin Gong Fa“ (Methode des stark betonten Ausatmens). Das wird bezeichnet als Guo Lin Qi Gong Qi – Atmung.

Ableitende Atemtechnik
für Tumorkranke

Aufbauende Form
für Gesunde /chronisch Kranke

Einatmen

Nase

Ausatmen

Mund

Ausatmen

Mund

Einatmen

Nase

Einatmen

Nase

Ausatmen

Nase

Ausatmen

Nase

Einatmen

Nase

Einatmen

Nase

Ausatmen

Mund

Ausatmen

Mund

Einatmen

Nase

Einatmen

Nase

Ausatmen

Nase

Ausatmen

Nase

Einatmen

Nase

Einatmen

Nase

Ausatmen

Mund

Ausatmen

Mund

Einatmen

Nase

Einatmen

Nase

Ausatmen

Nase

Ausatmen

Nase

Einatmen

Nase

Wenn jemand einen Tumor hat, möchte er/ sie diesen ausleiten, er/ sie benutzt also die Ableitende Atemtechnik. Ist jemand chronisch erkrankt oder gesund, wendet er/ sie die Aufbauende Atemtechnik an.(12)              

Jetzt dürfen wir 3x Öffnen und Schließen vollführen.

Nun bitte die Zunge leicht an den oberen Gaumen hinter die Schneidezähne legen, die Elsterbrücke ist geschlossen, Ren Mai und Du Mai verbunden. Durch die Stellung der Zunge ist das Schlucken behindert. Erst wenn wir schlucken wollen bleiben wir stehen, schlucken den Tau des Himmels oder das Jadewasser. Anschließend 1x Öffnen und Schließen. Ebenso bei einer Unterbrechung.

3.2             Der Schritt bei Guo Lin

Wir können das Gehen beginnen.

Der rechte Arm hängt neben der Hosennaht. Die linke Hand liegt vor dem unteren Dan Tian. Der rechte Fuß tippt betont mit der Fußspitze und dem Fußballen auf die Erde. Schon haben wir Niere-, Leber- und Magenmeridian aktiviert. Fußspitze hebt sich wieder und die Ferse setzt auf, der ganze Fuß wird abgerollt. Die Zehen dürfen sich leicht in die Erde krallen. Der rechte Arm hebt sich gleichzeitig mit dem Absetzen der Ferse. Er führt gleichsam den Schritt in der Vorwärtsbewegung mit und seine rechte Hand landet in einem kleinen Bogen vor dem unteren Dan Tian. Dort hat sich die linke Hand bereits gelöst um schon das linke Bein mitzuführen, damit der linke Fuß den nächsten Schritt setzen kann. Ganz vereinfacht darf man sich einen natürlichen leichten Schritt vorstellen; vielleicht hilft das Bild einer schleichenden Katze. Dadurch, daß wir jedes Mal den Fuß wenige Zentimeter heben, um mit der Ferse abzurollen, macht die Wirbelsäule eine minimale Wellenbewegung. Mit der bogenförmigen Bewegung der Arme schwingen wir weich – weit – rund.

3.3             Qi – Qi – Hu Gehen

Guo Lin spricht von Feng Hu Qi Fa, Windatmung Methode.

Wenn möglich:                          Qi – Qi – Hu

Ein – Ein - Aus

2x hinter einander kurz einatmen, 1x gleich lang ausatmen. Zungenspitze liegt hinter den oberen Schneidezähnen. Müssen wir schlucken, bleiben wir stehen.

Was heißt wenn möglich ? Wir werden später sehen, daß auch das einfache Ein – Aus – Atmen praktiziert werden kann bzw. soll. Es gibt auch schnelleres und schnelles Gehen, was ich aber in dieser Arbeit noch nicht berücksichtigen kann.

Je nachdem, ob jemand einen Tumor hat oder chronisch erkrankt ist oder gesund ist, bitte immer überlegen:

will ich ableiten:             Ausatmen betonen (bei Tumorerkrankten)

will ich auffüllen:             Einatmen betonen (bei chronisch Kranken, Geschwächten, Rekonvaleszenten)

Für das Gehen bedeutet dies

Fuß heben:             2x Einatmen – Qi – Qi , Fuß senken:             1x Ausatmen – Hu !

Anschaulich wird es erst richtig, wenn man es sieht. So gehen wir unseren Weg ohne Ziel, vielleicht bis zu einem Baum hin und zurück.

Arm heben Einatmen – Arm senken Ausatmen.

Ein schöner Heilsatz könnte lauten: „Ich bin beim Baum.“

Man kann sogar dem erkrankten Organ entsprechend einen heilenden Laut tönen.

Wer möchte, kann nur mit 1x Einatmen – 1x Ausatmen gehen. Bei Gesunden je nach Wohlgefühl. Es werden eine Reihe von Kontraindikationen genannt, bei denen man kein Qi – Qi – Ho gehen soll. Bluthochdruck, Menstruation, frische Wunden.

Ich möchte hier einen kleinen emanzipatorischen Ansatz von mir bringen. Meine langjährige Übungspraxis im Gehen mit Qi – Qi – Hu, wobei mein Blutdruck mäßig hoch ist, bestärkt mich darin, daß man trotzdem auch die Windatmung anwenden kann. Der normal hohe Blutdruck wird auch in der westlichen Medizin und in der Naturheilkunde individuell unterschiedlich eingeschätzt. Wenn ein Tumor erkrankter Mensch hohen Blutdruck hat, kann dies ja unter anderem eine Folge von Stress sein. Die Person steht nun vor der Frage, ob sie die zweifelsfrei gute Wirkung des Qi-Qi-Hu Gehens aufgibt, mit Rücksicht auf ihren Blutdruck. Ich meine, die Ausleitung des Tumors steht im Vordergrund. Und ich gehe davon aus, daß eine erkrankte Person mit ihrem/ seinem behandelnden Arzt im Dialog steht bzw. vorher medikamentös eingestellt wurde und die Lebenspflege, Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und Ruhe halten hinzu kommt; dann kann doch die Beruhigung, das Loslassen, die freie Zeit in der Naturbegegnung den Stress und somit den Blutdruck senken. Es gilt generell, Qi Gong Übungen wie Qi Gong Geh-Übungen regulieren den Blutdruck. Ableitende Übungen können nach diesem Verständnis den Blutdruck senken.

Meines Erachtens hat das Guo Lin Neues Qi Gong 2 ganz wesentliche Aspekte.

Erstens, wenn eine kranke Person in der Rekonvaleszenz sich für Selbsthilfe entscheidet, die eigenen Selbsthilfekräfte aktiviert, indem er/ sie sich zum Qi Gong Gehen entschlossen hat, dann ist dies schon „die halbe Miete“. Hier liegt ein ganz wichtiger Punkt für den therapeutischen Wert. Das subjektive Wohlbefinden verbessert sich, der Mensch lebt in dem Bewußtsein, daß er selber etwas für sich tut. Insofern kann man einen Menschen nur im Üben unterstützen, indem wir sagen: erst einmal ausprobieren, Qi Gefühl erspüren, einfache Übungen machen, einmal am Tag zunächst. Es ist bekannt, daß echte Ergebnisse im Sinne eines Rückgangs von Tumorbildung erst nach regelmäßiger intensiver Übung erzielt werden. Pro Tag 2x bis zu einer Stunde und mehr. Damit sollte man niemanden von Anfang an abschrecken. Langsam heran gehen.

Zweitens, die Grundlage des Guo Lin Neuen Qi Gong basiert auf der Vorstellung, daß Qi (Blut/ Qi) noch besser durch Meridiane und Gefäße zirkuliert, weil wir die Übungen im Gehen vollziehen. Durch das Qi-Qi-Hu atmen wir mehr trübes, krankes Qi aus und nehmen mehr frisches Qi (Sauerstoff) auf. Die Meridiane werden durchlässiger, Blockaden lösen sich. Es sind ganz besonders auch die Passtore, die Prof. Jiao meint, die durchlässig gemacht werden, wenn wir Qi Gong üben. Im Stillen Qi Gong und im Gehen.

„Viele Wege gibt es, alle führen durch ein Tor.“ (13)


Bild

 

Schlussbemerkung

An dieser Stelle habe ich schon in meiner Kursleiterin-Arbeit etwas über Qi Gong und Hunde geschrieben, eine Anekdote aus meiner Übungspraxis. Lustigerweise hat auch Thich Nhat Hanh, der buddhistische Mönch aus Vietnam, ein ähnliches Erlebnis dazu notiert. Er praktizierte mit seinen Übungsteilnehmern in Frankreich Gehmeditation, als ein Hund angelaufen kam und bellte. Hunde seien langsames entspanntes Gehen nicht gewohnt, sie bellen. Angesichts vorbeieilender Passanten auf unseren Straßen bellen sie in der Regel nicht. T.N.H. gab die Unterweisung, „geht also so oft bis der Hund mit dem achtsamen, langsamen Gehen vertraut ist“. Die Begegnung mit verschiedenen Tieren so wie ich es erlebt habe, können sehr nett sein. Zu mir kommen Enten, Pferde, Krähen, Hunde. Sei es, daß sie unsere Schwingungen beim Qi Gong Üben aufnehmen, in unser Energie- oder Mentalfeld eintreten, warum auch immer – Hunde kommen auf jeden Fall. Wenn uns jemand beim Gehen begegnet, unterbricht oder stört, ist eine Maßnahme „Öffnen und Schließen“ (einmal) oder Hände auf das untere Dan Tian. Bei T.N.H. Handflächen als Lotusblüte vor das mittlere Dan Tian.

In dieser Hausarbeit tauchen Vietnamesen, Thailänder und Chinesen auf. Sicherlich gibt es in unserem Kulturkreis auch eine Art des Qi Gong Gehens, die uns nicht verloren gehen sollte. Der traditionelle Spaziergang! Zu  Ostern können wir spazieren und denken: „Befreit von Eis sind Seen und Bäche …“ (Goethe). Oder an viele andere, die etwas Passendes dazu gedichtet haben. Möglicherweise in Begleitung können wir dabei die eine oder andere der beschriebenen Qi Gong Bewegungen einbauen. Ich sah einmal einen Mann, der sonntags nachmittags im gut besuchten Park von Sanssouci (sorgenfrei!) im Trenchcoat wie ein Kranich ging. Ich habe ihn heimlich bewundert.

Viel Spaß beim Üben!

 

Ich danke meinen Lehrern und den Freundinnen, die mit mir üben !

Großer Dank an Kaiman Werner Geer, Künstler in München und Weggefährte, für die Überlassung seiner Bilder als Illustration für diese Arbeit !

Ich danke der Freundin Chen Qi, chinesische Ärztin, Heilprakterin und Qi Gong Praktizierende, für ihre Geduld beim Lernen mit mir !

 

Anhang

Ausgewählte Übungen ins Gehen gewandelt

Zwei Übungen aus den 15 Ausdrucksformen von Jiao Guorui, bei denen man meist einen kleinen Schritt aus dem Vogelstand zu einer Seite in die Diagonale macht und den Fuß nach vollendeter Bewegung wieder in den Stand zurückzieht. Dies bringt eine leichte Wirbelsäulenbewegung, einmal rechts einmal links. Wenn man den Fuß nicht zurückzieht, sondern den anderen Fuß heranzieht und die Bewegung mit diesem wiederholt, fängt man  automatisch an zu gehen. Aus meinem Erfahrungsschatz zusammen mit meiner Qi Gong Partnerin lange im Garten gesammelt, wähle ich aus:


Die 6. Übung: Der Kondor breitet seine Schwingen aus (für Lunge, Perikard, WS)

Die 9. Übung: Rolle den Ball nach rechts + links (für Daimai, Dantian, MingMen) (13)

Ursprung des Lichts

Läßt sich auch gut gehen. Dadurch, daß die Übung insgesamt sehr gut strukturiert ist in Heben-Senken, Yin-Yang, Vorne-Unten, Ein-Ausatmen, läßt sie sich gut in Schritte einteilen. (14)

Vorübungen und Abschluß für das Gehen

Vorschlag Vorübung:

Qi Gong Stand, Bewegtes Stehen, Öffnen und Schließen (1. Dantian-Üb.)

Kreise, 2. + 3. Dantian-Üb., Windrad

Atem Regulieren, Geist beruhigen (Hände von Dantian zur Brust und abwärts)

Kleines Lächeln

Qi Atmung bei Vorbereitung zu Guo Lin Gehen nach Bedarf

Abschluß:

Hände in Tigermaulform auf Dantian, Lao Gong aufeinander, 3 tiefe Atemzüge

Hände auf dem Dantian kreisen in beide Richtungen (ca. 6x), über den Daimai streichen zur Niere

Nieren reiben (18x … 27x … bis zu 81 x)

Brust ausstreichen (Brust erleichtern)

Lao Gong ausstreichen (bis Unteram)

Gesicht- und Kopfwäsche, Meridiane ausstreichen oder klopfen

Bestimmte Vor- und Abschlußübungen sind unabdingbar. Der Qi Gong Stand, Hände auf dem Dantian kreisen sowie Niere reiben. Alle anderen und viele mehr gemäß Übungsstand und Befinden.

 

Anmerkungen und zitierte Literatur

1) Jiao Guorui, Qi Gong Yangsheng – ein Lehrgedicht; Uelzen, 1993

2) verweise auf meine Kursleiterin-Hausarbeit um Wiederholungen zu vermeiden. Beschreibung von Vorübungen im Anhang.

3) Thich Nhat Hanh, Der Geruch von frisch geschnittenem Gras, Anleitung zur Gehmeditation; Langenboom, 1986, S. 18

4) Ebenda, S. 13 f.

5) Laotse, Tao te king; München 1998, Kapitel 25, S. 65

6) Enzener-Probst, B. (Hrsg.), Auf den Schwingen der Sehnsucht. Gebete und Meditationen von und für Frauen; Gütersloh, 1995; und Klinghardt, D., Schmeer-Maurer, A., Mentalfeldtechniken – ganz praktisch. 20 Methoden für Selbsthilfe und Heilung; Kirchzarten, 2011

7) Thich Nhat Hanh, a.a.O., S. 19

8) Walking Meditation, In the Thai Forest Tradition, by Ajahn Nyanadhammo; Ubon Ratchathani, Thailand, 2006

9) siehe hierzu: Liu, Yafei, Innen nährendes Qi Gong – Neiyanggong; München, 2008

10) Guo Lin – Xin Qi Gong, Institut für Guo Lin Qi Gong; Peking, 2001

11) Dr. Liu Guizheng ist der Vater von Frau Dr. Liu Ya Fei, der das Qi Gong-Krankenhaus in Beidaihe aufbaute, das heute von seiner Tochter mit geleitet wird. Aus der Provinz Hebei stammt auch Prof. Jiao Guorui.

12) Internetportale von Dr. Jose Uy und Dr. Wang Li

13) Buch und Video von Jiao Guorui, www.ml-buchverlag.de

14) Handreichung der Ausbildung, DQGG

15) Jiao Guorui, Die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qi Gong; Uelzen, 2005

Ergänzende Literatur als Empfehlung

Bölts, J., Qigong–Heilung mit Energie; Freiburg, 2007

Cohen, K., Qigong, Grundlagen-Methoden-Anwendung; Frankfurt/M., 2008

Egger, Zwick, Shi Yong Chuan, Knoll, Mehr Energie durch Shaolin-Qi Gong, Die Übungen der Mönche für Stressabbau und Leistungssteigerung; Wien, 2006

Enzener-Probst, B. (Hrsg.), Auf den Schwingen der Sehnsucht. Gebete und Meditationen von und für Frauen; Gütersloh, 1995

Hempen, C.-H., dtv-Atlas Akkupunktur; München, 2009 (Meridiankunde)

Jiao Guorui, Qi Gong Yangsheng – Chinesische Übungen zur Stärkung der Lebenskraft; Frankfurt./ M., 2002; (Kurzversionen seines Lehrsystems)

Kaptchuk,, T., Das grosse Buch der chinesischen Medizin. Die Medizin von Yin und Yang in Theorie und Praxis; Bern und München, 2001 (hervorragend)

Klinghardt, D., Schmeer-Maurer, A., Mentalfeldtechniken – ganz praktisch. 20 Methoden für Selbsthilfe und Heilung; Kirchzarten, 2011

Laotse, Tao te king, Texte und Kommentar von Richard Wilhelm; München 1998

Lewis, D., Das Tao des Atmens. Die belebende und heilende Kraft der natürlichen Atmung, mit einem Geleitwort von Mantak Chia; München, 1997

Lorenzen, U., Noll, A., Wandlungsphasen der traditionellen chinesischen Medizin (mehrere Bände); München, 2008

Olvedi, U., Das stille Qi Gong, nach Meister Zhi-Chang Li; Frankfurt/ M., 2009

Schmidt, W., Die alte Heilkunst der Chinesen, ihre Kultur und ihre Anwendung; Freiburg, 1992

Steinbrech-Baade, C., Traditionelle chinesische Medizin. Gesundheit, Glück und langes Leben; München, 1998

Thich Nhat Hanh, Der Geruch von frisch geschnittenem Gras, Anleitung zur Gehmeditation; Langenboom, 1986

Thich Nhat Hanh, Das Sutra des bewussten Atmens; Zürich, 1988

Zum soziokulturellen Hintergrund

Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland; München, 2008; (kurze Parabeln, 2. Hauptwerk des Daoismus neben Tao Te King)

Gernet, J., Die chinesische Welt; Frankfurt/ M., 1997; (Standardwerk zum Nachschlagen)

Reiter, F., Religionen in China. Geschichte, Alltag, Kultur; München, 2002

Schmidt-Glintzer, H., Das Alte China. Von den Anfängen bis zum 18. Jahrhundert; München, 2005; (kurzer schmaler Band)

Schmidt-Glintzer, H., Das Neue China. Von den Opiumkriegen bis heute; München, 1999; (kurzer schmaler Band)

Yen Mah Adeline, Das spirituelle Wissen Chinas; München, 2003; (biografisch verfasst mit viel Information)

Zur Ernährungslehre

Hornfeck, S., Ma, N., Gesund Leben nach dem chinesischen Kalender; München, 2007; (mit ausführlichen Hinweisen zur Selbstmassage und Klopfakkupressur)

Hornfeck, S., Ma, N., Die acht Schätze der chinesischen Heilküche; München, 2004

Schneider, K., Kraftsuppen nach der chinesischen Heilküche; Sulzberg, 2009; (mit ausführlichen Grundlagen der chinesischen Heilkunde)

Zum vertieften Studium

Beinfield, H. und Korngold, E., Traditionelle chinesische Medizin. Grundlagen - Typenlehre – Therapie; München, 2005; (mit umfangreichen Fragelisten zu 5 Elemente Typen)

Der Gelbe Kaiser, verschiedene Ausgaben und Übersetzungen (das chinesische Grundlagenwerk der daoistischen Medizin)

Frantzis, B., Qi Gong – Wege zu den Energiequellen des Körpers; Frankfurt/ M. (praktisch und theoretisch tiefgehend)

Jiao Guorui, Die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong; Uelzen, 2005

Liu, Yafei, Innen nährendes Qi Gong – Neiyanggong; München, 2008

Maciocia, G., Grundlagen der Chinesischen Medizin, 2 Bde., Lehrbuch, Neuauflage

Tittel, K., Beschreibende und funktionelle Anatomie des Menschen; München, 2003 (zum Studium des Bewegungsapparats, Muskeln und Sehnen)